Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 155 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_154.jpg |
Transcript | 153 leutungsmdglichkeit. England, das Bollwerk des Imperialismus, leidet schon ein Jahrhundert lang unter Ueberproduktion. Ohne die aus- [edehnten Kolonialbesitzungen, die fiir den Absatz seiner Waren notwendig sind und zugleich die Rohstoffquellen bilden, ware die kapitalistische Ordnung Englands schon lange unter ihrer eigenen Last zusammengebrochen. Indem der englische Imperialismus Hunderte ron Millionen Bewohner Asiens und Afrikas zu Sklaven macht, halt er gleichzeitig das britische Proletariat unter der Herrschaft der Bourgeoisie. 3. Der Reingewinn, der in den Kolonien erzielt wird, ist eine der Hauptquellen der Mittel des zeitgenossischen Kapitalismus. Der europaischen Arbeiterklasse wird der Sturz der kapitalistischen Ordnung nur dann gelingen, wenn diese Quelle endgfiltig verstopft sein wird. Die kapitalistischen Lander versuchen, und zwar nicht ohne Erfolg, durch umfangreiche und intensive Ausbeutung der menschlichen Arbeit und der natiirlichen Reichttimer der Kolonien, ihre erschutterte Lage wiederherstellen. Infolge der Ausbeutung der Kolonialbevdlkerung ist der europiiische Imperialismus im stande, der Arbeiteraristokratie in | Europa .eine ganze Reihe von Almosen (Kompensationen) zu gewahren. Wahren'd der europiiische Imperialismus einerseits durch die Einfuhr von Waren, die von der billigeren Arbeitskraft der Arbeiter der Koloniallander hergestellt sind, das zum Lebensunterhalt notige Minimum des Proletariats herabzudrucken sucht, ist er bereit, den im Heimatland zu erzielenden Mehrgewinn zu opfern, um sich nur den durch die Ausbeutung der Kolonien zu erreichenden Mehrgewinn zu erhalten. 4. Der Fortfall der Kolonien und die proletarische Revolution in den Mutterliindern werden die kapitalistische Ordnung in Europa stiirzen. Folglich mufi die Kommunistische Internationale ihr Tatigkeits- feld erweitern. Die Kommunistische Internationale mufi sich in enger Verbindung mit den Kraften befinden, die sich gegenwartig in den politisch und wirtsehaftlich unterdriickten Landern an dem Sturz des Imperialismus beteiligen. Zum vollen Erfolge der Weltrevolution ist das Zusammenwirken dieser beiden Krafte notwendig. 5. Die Kommunistische Internationale ist der konzentnerte Wille des Weltproletariats. Ihre Aufgabe ist die Organisation der Arbeiterklasse der ganzen Welt zum Sturze der kapitalistischen Ordnung und zur Verbreitung des Kommunismus. Die III. Internationale ist eine kriegerische Einheit, die die revolutionaren Krafte aller Lander der Welt vereinigen mufi. , ,, , .. - . . Die durch und durch mit bfirgerlicher Kultur durchtrankte, von einem Hiiuflein Politikaster gefuhrte II. Internationale hat die ganze Wichtigkeit der Kolonialfrage nicht geniigend gewertet. Fur sie war die Welt aufierhalb Europas nicht vorhanden. Sie erkannte nicht die Notwendigkeit des Zusammenarbeitens der revolutionaren Bewegung in Europa und in den anderen Erdteilen. Anstatt die revolutionare |