Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
|
Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
|
Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
|
Genre (AAT) |
|
Language | German |
Type (DCMI) |
|
Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 130 |
Format (IMT) |
|
File Name | uhlib_10739371_129.jpg |
Transcript | 128 proletarische Machtorgane zu schaffen. Gleichzeitig aber ist der revoj lutionare Staat der Arbeiterklasse tief daran interessiert, seine Kund-| schafter in den parlamentarischen Einrichtungen der Bourgeoisie zu haben, um diese zerstdrende Aufgabe zu erleichtern. Hieraus ergibtj sich ganz klar der Grundunterschied zwischen der Taktik des Kommu-J nisten, der mit revolutionaren Zielen in das Parlament tritt, und der Taktik des sozialistischen Parlamentariers. Der letztere geht von derl Voraussetzung der relativen Festigkeit der unbestimmten Dauer derl bestebenden Herrschaft aus. Er macht es sich zur Aufgabe, mitl alien Mitteln die Reformen zu erreichen und ist daran interessiert,! dafi jede Errungenschaft von der Masse in gebtihrender Weise alsl Verdienst des sozialistischen Parlamentarismus geschatzt werde (Turati,| Longuet und Ko.). An die Stelle des alten Anpassungsparlamentarismus tritt der neue Parlamentarismus als eines der Werkzeuge zur Vernichtung des Parlamentarismus iiberhaupt. Die widerwiirtigen Ueberlieferungen der alten parlamentarischen Taktik jedoch stofien einige revolutionare' Elemente in das Lager der grandsiitzlichen Gegner des Parlamentarismus (I. W. W.), der revolutionaren Syndikalisten (K. A. P. D.). Der zweite KongreB erhebt daher folgende Thesen zum BeschluB. 2. Der Kommunismus. Der Kampf um die Diktatur des Proletariats, um die Ausniitzung der biirgerHchen Parlamente. I. 1. Der Parlamentarismus als Staatssystem ist eine „demokratische Herrschaftsform der Bourgeoisie geworden, die auf einer bestimmten Entwicklungsstufe der Tauschung einer Volksvertretung bedarf, die auBerlich als eine Organisation eines aufierhalb der Klassen stehenden „Volkswillens" erscheint, im wesentlichen aber eine Maschine der Unter driickung und Unterjochung in den Handen des herrschende Kapitals ist. 2. Der Parlamentarismus ist eine bestimmte Form der Staats- ordnung, daher kann er durchaus nicht die Form der kommunistischen Gesellschaft sein, die weder Klassen noch Klassenkampf, noch irgend eine Staatsmacht kennt. 3. Der Parlamentarismus kann auch keine Form der proletarischen Staatsverwaltung in der Uebergangsperiode von der Diktatur der Bourgeoisie zur Diktatur des Proletariats sein. Im Augenblick des zu- gespitzten Klassenkampfes, im Biirgerkrieg, mufi das Proletariat seine staatliche Organisation unvermeidlich als Kampfesorganisation auf- bauen, in welche die Vertreter der friiher herrschenden Klassen nicht zugelassen werden. Dem Proletariat ist in diesem Stadium jede Fiktion Das Proletariat bedarf keiner des „Volkswillen direkt schiidlich. |