Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 121 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_120.jpg |
Transcript | 119 Macht. Indessen kann die politische Macht nicht anders ergriffen, organisiert und geleitet werden, wie durch irgend eine politische Partei. Nur in dem Fall, wenn das Proletariat als Fiihrer eine organisierte und erprobte Partei mit streng ausgepragten Zielen und mit hand- greiflich ausgearbeitetem Programm, der nachsten Mafinahmen, sowohl auf dem Gebiet der inneren wie auch der auswartigen Politik, hat, wird die Eroberung der politischen Macht nicht als zufallige Episode erscheinen, sondern sie wird als Ausgangspunkt dienen zu einem dauern- den kommunistischen Aufbau der Gesellschaft durch das Proletariat. Derselbe Klassenkampf erfordert gleichfalls die zentrale Zusammen- fassung und die gemeinsame Leitung der verschiedenartigen Formen der proletarischen Bewegung (Gewerkschaften, Konsumvereine, Betriebs- rate, Wahlen und dergleichen). Ein derartiges zusammenfassendes und leitendes Zentrum vermag nur eine politische Partei zu sein. Der Verzicht, eine solche zu schaffen und zu stiirken, sich einer solchen unterzuordnen, bedeutet einen Verzicht auf die Einheitlichkeit in der Ffihrung der einzelnen Kampftrupps des Proletariats, die auf den verschiedenen Kampfplatzen vorgehen. Der Klassenkampf des Proletariats erfordert eine konzentrierte Agitation, welche die verschiedenen Etappen des Kampfes von einem eiriheitlichen Standpunkt beleuchtet und die Aufmerksamkeit des Proletariats in jedem betreffenden Augenblick auf bestimmte, der gesamten Klasse gemeinsame Aufgaben lenkt. Das kann ohne einen zentralisierten politischen Apparat, das heiBt auBerhalb einer politischen Partei, nicht durchgeffihrt werden. Die von den revolutionaren Syndikalisten und den Anhangern der Industriearbeiter der Welt (I. W. W.) betriebene Propaganda gegen die Notwendigkeit einer selbstiindigen Arbeiterpartei trug und tragt daher sachlich nur zur Unterstutzung der Bourgeoisie und der gegen- revolutionaren „Sozialdemokraten" bei. In ihrer Propaganda gegen eine kommunistische Partei, die sie ausschliefilich durch Gewerkschaften oder irgend welche formlose „allgemeine" Arbeiterunionen er- setzen wollen, beruhren sich die Syndikalisten und Industrialisten mit unverhullten Opportunisten. Die russischen Menschewiki haben nach der Niederlage der Revolution 1905 einige Jahre lang die Idee des sogenannten Arbeiter- kongresses gepredigt, der die revolutionare Partei der Arbeiterklasse ersetzen sollte; die „Gelben Labouristen" jeglicher Art in England und in Amerika predigen den Arbeitern die Schaffung von formlosen Arbeiterverbanden oder verschwommenen, nur parlamentarischen Ver- einigungen an Stelle der politischen Partei und setzen gleichzeitig eine durchaus biirgerhche Politik in die Tat um. Die revolutionaren Syndikalisten und Industrialisten wollen gegen die Diktatur der Bourgeoisie kampfen, wissen aber nicht wie. Sie merken nicht, dafi die |