Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 120 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_119.jpg |
Transcript | 118 Gompers und Konsorten stehenden mehr oder minder bedeutenden Arbeiterkreise sind zweifellos Teile der Arbeiterklasse. Unter gewissen | historischen Verhaltnissen ist es sehr wohl mdglich, dafi die Arbeiterklasse von sehr zahlreichen reaktionaren Schichten durchschossen ist. Die Aufgabe des Kommunismus besteht nicht in der Anpassung an I diese zuriickgebliebenen Teile der Arbeiterklasse, sondern darin, die gesamte Arbeiterklasse bis zum Niveau seines kommunistischen Vor- trupps zu heben. Die Verwechslung dieser zwei Begriffe — Partei und Klasse — kann zu den grdfiten Fehlern und zur Konfusion fiihren. So ist es zum Beispiel klar, dafi trotz den Stimmungen und den Vorurteilen eines gewissen Teiles der Arbeiterklasse wahrend des imperialistischen Krieges die Arbeiterpartei um jeden Preis diesen Stimmungen und Vorurteilen entgegenzutreten hatte, indem sie die historischen Interessen des Proletariats vertrat, die erforderten, daB die proletarische Partei Krieg dem Kriege erklaren sollte. So beriefen sich zum Beispiel bei Beginn des imperialistischen Krieges im Jahre 1914 die Parteien der Sozialverrater aller Lander, indem sie die Bourgeoisie ihres „eigenen" Landes unterstutzten, stets konsequent auf den entsprechend lautenden Willen der Arbeiterklasse. Sie vergafien dabei, dafi, selbst wenn es so ware, es die Aufgabe der proletarischen Partei bei solcher Lage der Dinge sein mufite, den Stimmungen der Mehrheit der Arbeiter entgegenzutreten und trotz alledem die historischen Interessen des Proletariats zu vertreten. So yerwarfen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die russischen Menschewiki jener Zeit (die sogenannten Oekonomisten) den offenen politischen Kampf gegen den Zarismus mit der Begrtindung, die Arbeiterklasse in ihrer Gesamtheit sei zum Verstandnis des politischen Kampfes noch nicht reif geworden. So berufen sich immer die rechten Unabhangigen Deutschlands in alien ihren Halbheiten darauf, dafi die „Massen das wiinschen" — ohne zu verstehen, dafi die Partei dazu da ist, um den Massen voran- zugehen und ihnen den Weg zu zeigen. 4. Die Kommunistische Internationale halt beharrlich an der Ueberzeugung fest, dafi der Zusammenbruch der alten „ sozialdemokratischen" Parteien der II. Internationale unter kein en Umstanden als Zusammenbruch des proletarischen Parteiwesens iiberhaupt dargestellt werden darf. Die Epoche des direkten Kampfes um die Diktatur,. des Proletariats bringt eine neue Partei des Proletariats zur Welt: — die Kommunistische Partei. 5. Die Kommunistische Internationale verwirft auf das entschiedenste die Ansicht, als konne das Proletariat seine Revolution vollziehen, ohne eine selbstiindige politische Partei zu haben. Ein jeder Klassenkampf ist ein politischer Kampf. Das Ziel dieses Kampfes, der sich unvermeidlich in einen Biirgerkrieg verwandelt, ist die Eroberung der politischen |