Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 101 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_100.jpg |
Transcript | 99 die Diktatur des Proletariats gekiimpft wird. In Deutschland sind die Rate auf der Bildflache erschienen, als der Kampf entfacht war, als das Proletariat sich auf dem Wege zur Eroberung der Macht befand, und sie sind wieder verschwunden, als die Macht zur Bourgeoisie und zur konterrevolutionaren Sozialdemokratie fiberging. Nur ffir wenige Tage erlebten die Rate dort eine Wiedergeburt, und zwar wahrend der historischen Episode des Kapp-Putsches. ZuBeginn des Jahres 1917, als in RuBland eine revolutionare Garung begann, da forderten verschiedene Petrograder und Moskauer Genossen die Bildung von Raten, aber wir sagten ihnen damals, daB man mit dieser Losung nicht spielen dfirfe, dafi man sie erst dann in die Massen werfen konne, wenn bei den Arbeitern eine ernste Entschlossenheit, den Kampf um die Macht zu beginnen, vorhanden ist: bis dahin mfisse man sich auf die Agitation fiir die Rateidee beschranken. In einem Wahl- aufruf schrieben unsere Schweizer Genossen: „Wir fordern Rate!" Diese Forderung wirkt zum mindesten komisch, denn Rate fordert man nicht, man bildet sie, wenn die Verhaltnisse daftir reif sind, um mit ihrer Hilfe die Revolution durchzufuhren. Die Rateidee ist tief in das Bewufitsein der ganzen Arbeiterklasse gedrungen und die III. Internationale hat jetzt nicht die Aufgabe, sie zu popularisieren, sie hat nur die Bedingungen festzulegen, unter denen man an die Organisation von Raten herangehen kann und darf. Die deutschen Unabhangigen haben einige Bticher fiber das „ Rate- system" geschrieben, aber es ist besser, ein schlechtes System und gute Rate zu haben, als schlechte Rate und ein ausgezeichnet durch- gearbeitetes System. Besser steht es in Oesterreich. In Wien und in anderen Stadten bestehen immer noch ziemlich starke Rate, von denen verschiedene — ihrer Rolle nach — an die russischen Rate der Kerenski-Epoche erinnern. Zum Schlusse sagt Gen. Sinowjew, daB die Kommunistische Internationale der Vorbote der internationalen Raterepublik sei, und daB alle diejenigen, die noch nicht zu alt sind und im Kampf nicht um- kommen werden, den Tag der Errichtung der Internationalen Raterepublik noch erleben werden. Um diesen Tag zu beschleunigen, muB dem Proletariat der richtige Weg gewiesen werden. Die Thesen des Gen. Sinowjew werden ohne Debatte einstimmig angenommen. Die vierzelmte Sitzung. Zu Beginn der Sitzung von 6. August schlagt Gen. Sinowjew vor, die Arbeiten des Kongresses moglichst rasch zu Ende zu fiihren, um den Kongrefiteilnehmern die Mdglichkeit zu geben, zu ihrer Arbeit in die Heimat zuriickzukehren. |