Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 97 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_096.jpg |
Transcript | 95 Ispruch genommen waren. MuB man nicht dariiber staunen, dafi die lUnabhangigen den Beschlufi des Leipziger Parteitages fiber den Beitritt Izur III. Internationale nicht zur Losung ihres Wahlkampfes gemacht [haben? Die Unabhangigen verstehen die Bedeutung des Parlamentarismus Ifur die Revolution nicht. Sie verstehen nicht, dafi das Parlament nur I eine Tribune sein darf, nur ein Werkzeug des revolutionaren Kampfes, ein Mittel zur Organisation der werktatigen Massen zu ihrer Vor- bereitung fiir den bewaffneten Kampf zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten. Der Antiparlamentarismus der Arbeiter der I. W. W. (Welt- arbeiterunion), die den opportunistischen Parlamentarismus instinktiv hassen und ihm mifitrauen, ist uns viel sympathischer. Aber wenn | zum Beispiel Gen. Bordiga dem ablehnenden Verhalten gegenfiber dem Parlamentarismus eine theoretische Grundlage zu geben versucht, so ist das absolut zu verwerfen. Die Arbeiter aus der I. W. W. verstehen nicht, was ein politischer Kampf ist, und mit naiver Aufrichtigkeit glauben sie, dafi der Generalstreik nur ein gewerkschaftlicher, nicht aber ein politischer Kampf sei. Sie sind der Ansicht, daB der gelbe Parlamentarismus der richtig aufgefafite politische Kampf ist, und wenn sie ihn dem Generalstreik gegentiberstellen, so haben sie wohl Recht, wenn sie dem letzteren den Vorzug geben. Die amerikanischen Arbeiter sind durch den gelben Parlamentarismus der Gompers-Bande abgeschreckt. Wenn aber Gen. Bordiga kommt und eine Theorie ent- wickelt, dafi nicht nur die Zusammenarbeit, sondern jede Beriihrung mit der Bourgeoisie ein Stindenfall sei, so verdient eine solche Be- hauptung keinerlei Beachtung. Oft verfolgen auch die Arbeiterrate, die nur aus Arbeitern bestehen, eine rein reformistische Taktik. Es ist notwendig, dafi wir tiberall, selbst in den kapitalistischen Aus- beutungsapparaten, unsere, wenn man so sagen kann, Agenten haben. Die Tiitigkeit im Parlament ist sehr gefahrlich, und viele Gegner des revolutionaren Parlamentarismus bekiimpfen ihn darum, weil sie sich fiirchten, solche gefahrliche revolutionare Posten zu bekleiden. Die russischen Bolschewiki haben in der Reichsduma und im Vorparlament Kerenskis gesessen und auch an der Nationalversammlung teilgenommen. Sie furchteten die Beriihrung mit der Bourgeoisie nicht, denn sie gingen nicht zu reformistischer Arbeit, sondern zu revolutionarem Kampf dorthin. „Und alle drei Parlamente, in denen wir saBen", so schliefit Oen. Bucharin seine Rede, „haben der Revolution grofie Dienste ge- leistet. Ihr kennt den revolutionaren Parlamentarismus noch nicht. Wenn Ihr so arbeiten werdet, wie Avir gearbeitet haben, wenn Ihr im Parlament Skandale hervorrufen und die Parlamentsordnung verletzen werdet, wenn man Euch verhaften und den Gerichten fiberliefern wird, oder, wenn Ihr Eure Immunitat in vollem Mafie ausnutzen werdet, zur Agitation und Propaganda und zur Organisation der Arbeiter fiir die direkte Aktion, dann werdet Ihr verstehen, was revolutioniirer Parla- |