Title | Der zweite Kongress der kommunistischen Internationale |
Contributor (LCNAF) |
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Publisher | Arbeiter-Buchhandlung |
Place of Creation (TGN) |
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Date | 1920 |
Subject.Topical (LCSH) |
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Genre (AAT) |
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Language | German |
Type (DCMI) |
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Original Item Extent | 203 pages; 20 cm |
Original Item Location | HX13.A5 1920e |
Original Item URL | http://library.uh.edu/record=b8320080~S5 |
Original Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection | Socialist and Communist Pamphlets |
Digital Collection URL | http://digital.lib.uh.edu/collection/scpamp |
Repository | Special Collections, University of Houston Libraries |
Repository URL | http://libraries.uh.edu/branches/special-collections |
Use and Reproduction | Public Domain: This item is in the public domain and may be used freely. |
File Name | index.cpd |
Title | Image 75 |
Format (IMT) |
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File Name | uhlib_10739371_074.jpg |
Transcript | 73 iber die PreBfreiheit nur fiir die Arbeiterklasse besteht, sobald wir lie Schule, die Presse in den Handen haben, wird eine Zeit kommen, lie nicht so fern ist, wo Schritt fiir Schritt groBe Gruppen der Arbeiterklasse massenhaft zu uns in die Partei kommen und wo wir ^ines Tages die Mehrheit der Arbeiterklasse in unseren Reihen direkt organisiert haben werden. Die Perspektive ist jetzt schon eine ganz uidere. Wir brauchen also die Partei, auch wenn wir die Sowjets haben. Die alte, sogenannte klassische Dreiteilung der Arbeiterklasse in Partei, Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften, diese sogenannte [klassische Dreiteilung ist jetzt falscb. Es besteht jetzt eine andere: IPartei, Sowjets, Gewerkschaften. Vielleicht werden Modifikationen, jvielleieht werden neue Formen kommen, vielleicht wird diese oder ■jene Revolution etwas neues zeitigen, es wird wahrscheinlich so I kommen — aber soweit wir es jetzt iibersehen konnen, soweit die russische Revolution ein Beispiel bringt, ist die jetzige Dreiteilung so: Kommunistische Partei, Sowjets, Gewerkschaften. In den Parlamenten, [in den Gewerkschaften, in den Parteiorganisationen mussen wir den Kommunismus propagieren. Aber die leitende Kraft, der Geist der ganzen Bewegung ist die Partei. Weder die Sowjetregierung, noch die Revolutionierung der Gewerkschaften schlieBt die Partei aus. Man wird uns vielleicht sagen: wenn die Gewerkschaften gelb sind, dann brauchen wir eine Partei, aber nicht, wenn sie gut, wenn sie revolutioniir sind; dann brauchen wir keine Partei. Ich sage: nein. Auch wenn die Gewerkschaften revolutioniir sind, wenn sie durchweg konsequent kommunistisch sind, wie das bei uns der Fall ist, so brauchen wir erst recht die Partei. Wir haben eine graphische Darstellung der I. W. W. gesehen, wie sie sich vor- stellen, wie der Kommunismus aussehen wird, nachdem sie gesiegt haben. Sie stellen sich die ganze Sache vor als Zentralrat der Gewerkschaften in der Mitte und an der Peripherie eine ganze Anzahl einzelner Gewerkschaften. Gut. Aber mit wrelchen Mitteln werden sie die Macht gewinnen? Wie werden sie eine Rote Armee bilden? Es ist doch klar, es gibt keine proletarische Revolution ohne Rote Armee. Werden sie auch auf gewerkschaftlichem Prinzip eine Rote Armee der Metall- arbeiter, eine parallele Rote Armee der Textilarbeiter u. s. w. und einen Generalrat der Roten Armeen dieser Gewerkschaften bilden? Das ist unmbglich. Auch die Erniihrungsfrage konnen wir nicht bei einem solchen Aufbau Ibsen. Wir miissen eine staatliche Organisation haben und diese kann nur von der Partei geleitet werden, weil eine •staatliche politische Organisation die ist, die die besten Elemente der Arbeiterklasse des ganzen „Staates" organisiert. Wir haben in RuBland Gewerkschaften, die jetzt Hand in Hand mit uns gehen. Es war aber nicht immer so. Vor der Oktoberrevolutiou waren die Gewerkschaften in den Handen der Menschewiki; am Anfang der Julitage |