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in.
piitten, die wir wahrend 20 Jahren organisierten, daB, wenn wir sie
licht gehabt hatten, wir schon 20mal geschlagen waren. Das ist die
Erfahrung der russischen Revolution und diese Lehre wird ihnen jeder
einfache Arbeiter, jedes Mitglied unserer Partei bestatigen. Das ist,
|vvas wir gelernt haben.
Man soil die Sache nicht leicht nehmen, man soil bedenken,
[was der Biirgerkrieg in der Wirklichkeit bedeutet.
Es ist leicht das auszusprechen: jetzt machen wir den Biirger-
Aber es ist ziemlich schwierig, das auszukampfen, wenn man
zwei und drei Jahre den Biirgerkrieg fiihren muB, wenn man
tiele Zehntausende von Mitgliedern zur Front schicken muB, wo
Fausende getbtet werden, wenn man die grbBten Opfer von den Mit-
Igliedern der Partei verlangen muB, wenn man Entscheidungen von
iBedeutung innerhalb 24 Stunden oder sogar 24 Minuten treffen muB,
Ibei denen man das absolute Vertrauen der Arbeiter haben muB, wenn
Iman iiberhaupt etwas tun will. Die Tatsache, dafi wir jetzt einem
liiesigen Kampf entgegengehen, daB jetzt wirklich die Stunde geschlagen
[hat, in der das Schwert gegen die Bourgeoisie spricht, veranlafit uns,
nicht nur im nationalen, sondern im internationalen MaBstabe zu
sagen: wir brauchen eine zentralisierte Organisation mit einer Disziplin,
die militarisch organisiert ist. Nur dann ist es wirklich das, was wir
I brauchen. Wir sollen vom Feinde in dieser Beziehung lernen. Wir
sollen verstehen, daB wir bei unserer schweren Lage nur dann das
Gefecht gewinnen konnen, wenn wir wirklich gut und streng organisiert
sind. Wir werden- dariiber noch ausfiihrlicher sprechen konnen, Avenn
wir die Statuten der Kommunistischen Internationale auszuarbeiten
(haben und dann iiber diese Frage im internationalen MaBstabe
sprechen mussen.
Manchmal ist zu beobachten, daB einige Genossen sagen: „Ja,
w lange wir unter der Bourgeoisie leben, so lange wir die Macht nicht
ergriffen haben, brauchen wir vielleicht wirklich die Partei, aber wenn
wir den Sieg davongetragen haben, dann brauchen wir erst recht
keine Partei". Ich habe gute deutsche kommunistische Arbeiter
gesprochen, die das gesagt haben, und ich erlaube mir, auch hiefiir an
die Erfahrungen * der russischen Partei zu appellieren. Gerade nach-
dem wir die Macht ergriffen hatten, gerade nachdem wir die Regierung
gebildet hatten, ist die Rolle der Partei nicht gefallen, sondern gestiegen
und gewachsen von Tag zu Tag. Niemals w-ar bei uns in RuBland
die Bedeutung der Partei so groB wie gerade jetzt, nachdem wir den
Sieg davongetragen haben. In alien Fragen ist eine wirksame Kontrolle
der Partei nbtig. Es kommen heute Leute wie Kautsky, die sagen:
nBei euch in RuBland habt ihr ja nicht die Diktatur der Arbeiterklasse, sondern die Diktatur der Partei". Man meint, daB das ein
Vorwurf gegen uns sei. Keine Spur! Wir haben die Diktatur
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